Die französische Gemeinde Saint-Michel liegt im Südwesten von Frankreich, in einer landschaftlich reizvollen, klimatisch milden Wein- und Gemüseanbaugegend etwa 5 km westlich der Stadt Angoulême im Departement Charente.
Die Departementhauptstadt Angoulême ist etwa so groß wie Kempten.
Seinen Namen leitet der Ort Saint-Michel von der 1137 erbauten romanischen Kirche ab. Die Zusatzbezeichnung „d`Entraygues “ heißt soviel wie „zwischen den Wassern“ und bezieht sich auf die 3 Wasserläufe, die St. Michel umfließen: Die kleinen Flüsse Eaux Claire im Osten und Charraud im Westen und der große Fluss Charente im Norden. Diese Zusatzbezeichnung ist offiziell nicht erlaubt, wurde einst vom Bürgermeister Michel Beaudut hinzugefügt, um eine Unterscheidung zu den vielen anderen Orten in Frankreich mit dem Namen Saint-Michel zu erreichen.
Im Wappen der Gemeinde ist oben die Skulptur des hl. Michael aus dem Portal der Kirche und darunter sind Wasserläufe und die Papierherstellung dargestellt.
Fotos aus Saint-Michel, Charente (Fotos von Simon Schorer)
Markant in der Ortsmitte steht die Kirche „Saint Michel“, eine romanische oktogonale (8-eckige) Kirche aus dem Jahr 1137. Die dem Erzengel Michael geweihte Kirche hat eine Kuppel mit einem Durchmesser von 13 m und einen Laternenaufsatz.
Der separat stehende Turm wurde etwa im Jahr 1850 dazu gebaut.
Eine romanische Skulptur über dem Eingangsportal zeigt den Erzengel Michael mit ausgebreiteten Flügeln, wie er mit einer Lanze einen Drachen tötet.
Während früher die Einwohner hauptsächlich von der Landwirtschaft lebten, wurden ab dem ausgehenden Mittelalter an den Gewässern der Region viele Mühlen angesiedelt ( 1656 zählte man 67 kleine Papiermühlen ), die sich später zu bedeutenden Papierfabriken entwickelten und auch heute noch ein wichtiger Industriezweig sind.
Die geringe Fläche der Gemeinde von ca. 245 ha ist heute fast vollständig bebaut, Kleinhandel, Handwerk und kleinere Dienstleistungsbetriebe bestimmen heutzutage die Wirtschaft des Ortes. Saint Michel, mit derzeit 3270 Einwohnern ist auch zunehmend Wohnort für Beschäftigte aus der naheliegenden Stadt Angoulême.
St. Michel hat eine Grundschule und eine Verbandsschule ( Collège ) in der 550 Kinder aus St. Michel und 7 benachbarten Gemeinden unterrichtet werden. Weiter ist ein Kindergarten, eine Kinderbetreuung außerhalb der Schulzeit „Centre de Loisirs“, ein Altenclub „Club du 3 sième Age“, das Jugendzentrum „Maison des Jeunes et de la Culture“ sowie eine Mehrzweckhalle „Salle Polyvalente“ vorhanden.
30 Vereine im sportlichen, kulturellen und sozialem Bereich sind aktiv.
Der Fluss Charente fliesst im Norden an Angouleme und Saint-Michel vorbei und schlängelt sich nach Westen durch die Weinfelder, bis er in den Atlantik mündet. Die Gegend Charente ist bekannt für Weinanbau, Cognac und Pineau des Charentes, letzteres die Spezialität, eine Mischung aus Cognac und neuem Wein.
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Unsere offiziellen Partner in St. Michel sind :
Comitè de Jumelage (das Partnerschaftskomitee )
Béatrice GALONNIER Martine AYME Marc CHARTIER
Präsidentin stellv. Präsidentin ( ehem. Präsident )
Der bisherige Präsident Marc Chartier stellte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung. Bei der Wahl am 25. Januar 2019 wurde Béatrice Galonnier zur neuen Präsidentin des Partnerschaftsvereins gewählt.
Ville de Saint-Michel (Gemeinde Saint-Michel)
Fabienne GODICHAUD Stephane CHAPEAU Mairie St-Michel
1.Bürgermeisterin 2.Bürgermeister Rathaus
Weitere Infos über unsere Partnergemeinde erhalten Sie über die Internetseiten :
Freundschaft wird zur Partnerschaft
Kontakte über das Deutsch – Französische Jugendwerk führte Pfadfinderfreunde aus Durach und St. Michel in den 60ger Jahren auf Korsika zusammen. Die Freundschaft zwischen Klaus Kahlert und Marcel Chevalier blieb über Jahre hinweg erhalten.
Letzterer nutzte 1979 anlässlich eines Besuches beim Duracher Kinderzeltllager die Gelegenheit, für eine Verschwisterung der beiden Heimatgemeinden zu werben. Beide Männer erzählten im Freundeskreis von der Idee einer Partnerschaft, und beide fanden ein positives Echo und begeisterungsfähige Mitbürger.
Nachdem in St. Michel ein für die Partnerschaft zuständiges Komitee gebildet wurde, und sowohl hier wie dort die grundsätzliche Bereitschaft zu einer möglichen Partnerschaftsbegründung vorhanden war, wurde in einem Rundbrief in Durach für eine erste Fahrt nach St. Michel zu einem ersten „Beschnuppern“ geworben.
42 Duracher Bürger fuhren also an Pfingsten 1980 „versuchsweise“ nach St. Michel und kehrten begeistert zurück. Aufgrund der Herzlichkeit und Gastfreundschaft fielen gesellschaftliche, kulturelle und sprachliche Schranken wie von selbst.
Bereits im August desselben Jahres kamen die ersten 54 Bürger aus St. Michel zum Gegenbesuch. Die Freundschaftsbande wurden jetzt fest geknüpft und alle Beteiligten fanden, diese Freundschaft sollte festgeschrieben werden.
Nachdem in St. Michel bereits im Januar 1980 ein Partnerschaftsverein gegründet worden war, zogen die Duracher nach den beiden Besuchen am 17. Januar 1981 mit der Gründungsversammlung eines Vereins nach.
In die Mitgliederliste trugen sich sofort 47 Personen ein. Der Gemeinderat hatte bereits im August 1980 sein grundsätzliches Einverständnis zu einer Partnerschaft gegeben.
Bei der nächsten Fahrt nach St. Michel 1981 nahmen bereits 58 große und kleine Duracher teil. Bei dieser Gelegenheit unterzeichneten am 7. Juni 1981 in St. Michel die beiden Bürgermeister Siegfried Deubler und Etienne Jamain und die Vereinsvorsitzenden Herbert Seger und Jaques Proux offiziell die Partnerschaftsurkunde.
Die Gegenunterzeichnung in Durach erfolgte am 15. April 1982. In der Zwischenzeit hatte im August 1981 eine erste Jugendfahrt stattgefunden.
Es blieb nicht nur bei Vereinsfahrten, ein immer dichter werdendes Netz persönlicher Beziehungen spannt sich seither zwischen St. Michel und Durach.
Die Jugend, vor allem die Katholische Landjugend organisierte eigene Fahrten und Treffen, unterstützt durch das Deutsch- Französische Jugendwerk und den IFAD. Der Brief- und Telefonkontakt ist lebhaft, immer wieder kommen einzelne Familien nach Durach und umgekehrt verbringen Duracher Familien ihren Urlaub bei oder mit Freunden in der Charente oder mit ihnen am Atlantik.
Außerdem hat sich seit 1988 der jährliche Schüleraustausch zwischen den beiden Schulen zu einer wichtigen und festen Einrichtung entwickelt.