FAVER -  Val di Cembra- Italien

  ALTAVALLE - ( Faver + Valda + Grumes + Grauno )

 

Die Italienische Gemeinde  Faver  liegt  im Norden Italiens, im Trentino, nordöstlich des Gardasees im wunderschönen Valle di Cembra.

Das Cembratal  mit dem Fluss  Avisio verläuft vom Etschtal ausgehend in nordöstlicher Richtung und ist die Verbindung von der Provinzhauptstadt Trient nach Cavalese im Fleimstal.

  

Cembra ist der Hauptort des Tales, Faver ist die Nachbargemeinde, etwa 1,5 km entfernt.

 

Bis Trient sind es ca. 25 km, bis zum Gardasee ca. 72 km, bis Verona ca. 124 km  und  bis zum Brennerpass  ca. 160 km.

 

 

 

 

Der Name Faver  könnte vom lateinischen „faber“ (Schmied)  stammen, da im Ort eine große Anzahl von Schmieden die Kraft des Wassers an den vielen Bächen nutzten.

 

Das Wappen von Faver erinnert an die Habsburger mit den Farben rot-weiß-rot,  F.II. steht für Franz II. , den letzten Kaiser des HL. Römischen Reiches, der als Franz I. von Österreich wesentlich zum Wiederaufbau des Dorfes nach der Zerstörung durch die französischen Soldaten beitrug.

 

Lage von Faver im Cembratal

 

 

Die Menschen lebten früher sehr  ärmlich von der Landwirtschaft im engen Tal.

Während des 18. Jahrhunderts versuchte man es mit der Seidenraupenzucht, dann begann sich der Weinbau auszubreiten. Die Reblaus schädigte die Weinstöcke, die Seidenraupenzucht wurde  aufgegeben.

 

Die Armut zwang viele zur Abwanderung, viele gingen in die Kohlengruben nach Belgien, andere nach Amerika.

Heute ist der Weinbau die Haupteinnahmequelle der  kleinen privaten Kellereien und der Cantina Soziale, einer Genossenschaft der Bauern.

Auf 36 ha Anbaufläche werden etwa 2600 hl Wein produziert, daneben  wird auch Grappa hergestellt.

Weiter gibt es noch die Genossenschaft Florfrut, die Blumen und Beeren produziert.

In den Porphyrsteinbrüchen im Tal gibt es weitere Arbeitsplätze

 

 

Blick von Cembra nach Faver

 

 

Im Dorf  Faver  gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule ( Scuola Elementare) für die ersten 5 Jahre, die Hauptschule (Scuola Media) befindet sich im Nachbarort Cembra, die weiterführenden Schulen in Trient. 

 

  

Neue Gemeinde  ALTAVALLE

Am 1.Januar 2016 schlossen sich die Gemeinden Faver (828 EW), Valda (227 EW), Grumes (441 EW) und Grauno (149 EW)  zur neuen Gemeinde  Altavalle  zusammen.

Die Gemeinde Altavalle zählt nun 1622 Einwohner zu dem Zeitpunkt  31.12.2016. (Quelle Wikipädia)

 

Die Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus wurde 1116 erstmals geweiht, nach einer Zerstörung durch die Franzosen 1797 wurde die Kirche 1854 und der Turm 1864 wieder aufgebaut.

 

1495 besuchte  Albrecht Dürer   bei der Durchreise  den Ort und hat mit  2 Gemälden seine Spuren dort  hinterlassen.

 

Der Männerchor „Choro Castion“ ist das Aushängeschild des Ortes und Mitbegründer der Partnerschaft. Hier bei einem Konzert in der Kirche von Faver im Juli 2015

 

Entstehung der Partnerschaft

 

 

 

Aus Liebe wird Partnerschaft

 

 

Der Duracher Bürger Albert Rauh lernte in den 1970ger Jahren eine charmante Trentinerin kennen und lieben, was zwangsläufig zur Heirat führte. Dies führte dazu, dass er mit seiner Frau Giannina auch das Cembratal kennenlernte. Dem sportlich aktiven Albert Rauh gefiel es dort so gut, dass er bereits ein Jahr darauf, nämlich 1977, mit einer Gruppe Kinder und Erwachsener des Skiclubs Durach wieder dorthin fuhr. Dabei lernte man den Bergsteigerchor „Coro Castion“ kennen. Man war begeistert und die erfolgte Einladung nach Durach wurde bereits ein Jahr später mit einem Konzert in Durach wahrgenommen. Seit dieser Zeit ist der „Coro Castion“ fast jedes Jahr in Durach zu Gast.

 

Aufgrund der Erzählungen machten sich seit 1978 dann immer wieder Gruppen auf den Weg, um das Tal kennenzulernen, so auch die Feuerwehr und der Frauenbund aus Durach. Bei diesen Kontakten lernten sich auch die Lehrer Franz Grolig und Adriano Taberelli kennen und es entstand die Idee einer Schulpartnerschaft mit der Verbandsschule in Cembra, die im April 1985 mit dem ersten Besuch einer Gruppe italienischer Schüler in Durach ins Leben gerufen wurde. Etwa zur gleichen Zeit beschloss der Partnerschaftsverein Durach aufgrund der vielen Kontakte diese Verbindungen zu einem Partnerschaftsverhältnis auszubauen. Auch auf Seiten der Freunde in Faver-Cembratal lag der Wille und die Bereitschaft dazu vor.

 

Einmütig beschloss der Gemeinderat Durach am 16. Dezember 1985 mit der italienischen Gemeinde Faver eine Partnerschaft einzugehen. Diese Partnerschaft sei eine logische Fortentwicklung der zahlreichen Begegnungen unterschiedlicher Bürgerschaftsgruppen und entspräche der Bereitschaft beider Gemeinden. Die Gemeinde übernahm hierfür wiederum, wie schon bei der Partnerschaft mit St. Michel, die Schirmherrschaft. Die Trägerschaft und die praktische Abwicklung wurde dem Partnerschaftsverein Durach übertragen.

 

In einer Vorbesprechung zwischen den Bürgermeistern Herbert Seger und Lothar Seidel aus Durach und Aldo Telch und Adriano Tabarelli aus Faver, sowie den Beauftragen für die Partnerschaft und den Rektoren der Schulen, Arthur Häussler und Alberto Biamonte und Lehrkräften wurde festgelegt, dass auch der Gemeinderat von Faver einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fassen wird, und dass Träger der Partnerschaft die Gemeinde Faver sein wird. Auf Duracher Wunsch wurde auch festgelegt, dass diese Partnerschaft sich nicht nur auf die Gemeinde Faver mit nur etwa 800 Einwohnern beschränken soll, sondern auch die Bürger der Nachbarortschaften mit einbeziehen soll, wie dies auch beim „Coro Castion“ und der Verbandsschule Cembra der Fall sei. Folglich wurden in die Partnerschaft die Gemeinden Cembra, Valda, Lisignano und Segonzano eingebunden.

 

Am 27. April 1986 fand in einem Festakt die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden in Durach statt. 60 Bürger aus Faver-Cembratal waren hierzu angereist, zusammen mit einer Schulklasse aus Cembra, die bereits die ganze Woche vorher in Durach weilte.

 

Bereits im Oktober 1986 reisten 70 Duracher Bürger nach Faver, um auch dort die Partnerschaft durch Unterzeichnung und Austausch der Urkunden zu besiegeln. Hierbei wurde natürlich kräftig gefeiert; Folklore, Musik und Tanz waren Trumpf.

 

Diese Partnerschaft entwickelte sich fast zum Selbstläufer, neben den offiziellen Besuchen finden sehr viele Begegnungen zwischen den unterschiedlichsten Gruppen und zu den verschiedensten Anlässen statt. Natürlich fahren die Freunde des Weines sehr gerne ins Cembratal, aber auch die Feuerwehren beider Gemeinden sind gut befreundet, ebenso wie die Landfrauen. Handwerker und Künstler haben sich getroffen, um ihre Produkte und ihr Schaffen vorzuführen und zu zeigen.

 

Anfängliche Versuche mit Jugendbegegnungen waren zwar erfreulich und Erfolg versprechend, aber letztendlich nicht von Dauer, wenngleich natürlich die Jugend des Cembratales bei den offiziellen Begegnungen durchaus vertreten ist. Vielleicht zeichnen sich aber doch neue Aktivitäten ab, nachdem im Jahre 2001 in Faver die Partnerschaftsaktivitäten nicht mehr nur von einer Person als Beauftragter wahrgenommen werden, sondern nun drei Personen diese Aufgaben übernommen haben, nämlich Luciano, Silvano und Matteo Paolazzi. Erfreulich die Tatsache, dass Matteo bereits bei den Schüleraustauschen als Schüler dabei war und ein sehr engagierter junger Mann ist.

 

Seit dem ersten Auftritt des „Coro Castion“ in Durach anno 1978 managt Giannina Rauh sämtliche Auftritte des Chores in Deutschland. Seither war der Chor jährlich in Durach bzw. in der Region. Albert Rauh hatte die Idee den Chor im Rahmen einer Bergmesse am Fellhorn bei Oberstdort singen zu lassen, dies wird seit dem jedes Jahr praktiziert.. Aufgrund von entsprechenden Beziehungen einiger Choristen wird die Kollekte zum größten Teil missionarischer Arbeit in Afrika zugeführt. Giannina Rauh ist seit 1985 Vorstandsmitglied und Ehrenvorstand des „Coro Castion“.

Für seine Verdienste um die Partnerschaft wurde Albert Rauh im 1988 von der Gemeinde Faver ausgezeichnet.

 

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© Simon Schorer